Das Bundeskriminalamt (BKA) warnt vor einer neuen Variante eines äußerst hartnäckigen Computerschädlings.
Nicht jeder Aufruf einer Internetseite ist so ungefährlich wie der Besuch des VersicherungsJournals. Denn wer sich zum Beispiel bestimmte Pornoseiten anschaut oder glaubt, sich auf illegale Weise Freischaltcodes für kostenpflichtige Software besorgen zu können, begibt sich in die Gefahr, Opfer einer sogenannten Drive-by-Download-Attacke zu werden. Mit deren Hilfe können sich Schädlinge auf dem PC einnisten.
Opfer der aktuellen Angriffswelle sehen sich kurze Zeit später mit einem bildschirmfüllenden Pop-Up-Fenster konfrontiert, das nicht weggeklickt werden kann. In der Einblendung wird unter Verwendung des Logos des Bundeskriminalamts behauptet, dass der Computer zur Wiedergabe pornografischer Inhalte mit Minderjährigen genutzt worden sei. Der PC sei daher gesperrt worden.
Zur Untermauerung der Anschuldigung werden Gesetzesvorschriften zitiert, deren Verletzung Ursache für die Sperrung des Computers sei. Die Einblendung enthält außerdem vier Fotos, bei denen es sich um strafbewehrte jugendpornografische Darstellungen handelt.
Zahle man innerhalb von 48 Stunden eine Strafe von 100 Euro mittels der anonymen Internet-Bezahldienstes Paysafecard oder Ukash, werde die Sperre des Computers aufgehoben. Dazu müsse man den erworbenen Code in ein eingeblendetes Zahlungsfeld eintippen.
Für den Fall, dass man der Aufforderung nicht fristgerecht folgt, wird damit gedroht, dass der PC nicht mehr entsperrt werden könne und dauerhaft unbrauchbar sei. Außerdem werde in so einem Fall automatisch ein Strafverfahren eingeleitet.
Doch selbst wer sich dazu erpressen lassen sollte, den geforderten Betrag zu zahlen, wird nach Angaben des BKA die Bildschirmeinblendung nicht mehr los.
Wer auf den Trick der Betrüger hereingefallen ist, kann versuchen, seinem PC mithilfe einer Notfall-CD zum Laufen zu bringen. In den Besitz derartiger CDs gelangt man in der Regel durch den Kauf einer Antiviren-Software.
Solange der Computer noch nicht von Schädlingen befallen ist, kann man eine Notfall-CD auch selber erstellen.
Der sogenannten BKA-Trojaner wird von Experten allerdings als dermaßen aggressiv beschrieben, dass insbesondere Computerlaien empfohlen wird, sich Expertenrat zu holen.
Um erst gar nicht Opfer eines Angriffs zu werden, sollte man einen großen Bogen um fragwürdige Internetseiten sowie um E-Mails fragwürdiger Herkunft machen. Es wird außerdem empfohlen, das Betriebssystem und die auf dem Computer installierten Programme auf dem neuesten Stand zu halten.
Denn sogenannte Drive-by-Download-Attacken, die Ursache für die jetzigen Angriffe seien dürften, sind nur bei Ausnutzung vorhandener Schwachstellen möglich. Das VersicherungsJournal informiert seine Leser, wenn neue Updates für Windows & Co. veröffentlicht werden.