Kein Vireschutz, keine Firewall. Viele Deutsche halten sich in Sachen Internetsicherheit nicht einmal an grundlegende Standards, allen Datenskandalen zum Trotz.
Viele Deutsche halten sich in Sachen Internetsicherheit nicht einmal an grundlegende Standards, allen Datenskandalen zum Trotz.
Das Vertrauen deutscher Internetnutzer in die Technik ist nicht besonders ausgeprägt - und doch tun viele bei Weitem zu wenig, um sich selbst vor elementaren Gefahren im Netz zu schützen. Knapp 70 Prozent machen sich Sorgen um ihre persönliche Daten, ergab die repräsentative Studie "Daten & Schutz 2013" des GfK Vereins. Für die Studie wurden im September 1500 Internetnutzer befragt.
72 Prozent haben der Studie zufolge ein Virenschutzprogramm auf ihrem Rechner installiert, um sich vor Kriminellen und Hackern zu schützen. 28 Prozent aber haben demzufolge aber eben keines. Selbst mit einer simplen virenverseuchten Website könnten Kriminelle diesen Nutzern sehr leicht Schadsoftware unterjubeln. Etwa Erpresserprogramme wie den sogenannten BKA-Trojaner. Besonders selten schützen sich der Studie zufolge, die nicht täglich sondern nur "ein oder mehrmals im Monat" im Internet unterwegs sind - von dieser Gruppe geben nur 55 Prozent an, einen Virenscanner zu nutzen.
Auch Programme, die den Internetverkehr filtern und sicherer machen sollen, sogenannte Firewalls, kommen bei weitem nicht überall zum Einsatz: 59 Prozent der Internetnutzer gaben an, so eine Software zu nutzen. Manche der Befragten wissen aber vermutlich einfach nicht, dass ihr Betriebssystem eine integrierte Firewall besitzt.
Bei E-Mails gaben eben so viele an, misstrauisch zu sein: Nachrichten von unbekannten Absendern werden entweder nicht geöffnet oder sogar gleich gelöscht. Einen Spamfilter haben rund die Hälfte der Nutzer installiert - wobei hier vermutlich von manchen Befragten der integrierte Spamfilter ihres Webmail-Anbieters nicht mit eingerechnet wurde.
Auf kompliziertere Schutzmaßnahmen verzichtet der Großteil Internetnutzer, trotz des NSA-Skandals und aller Warnungen vor Cyberkriminalität.
Sichere Passwörter nutzt nach der GfK-Verein-Studie demnach nur jeder vierte. Immerhin noch 23 Prozent der Befragten gaben an, ihre Passwörter regelmäßig zu ändern. Auf Verschlüsselungsprogramme für E-Mails setzen nur 5 Prozent der Befragten - trotz der NSA-Affäre. Spätestens seit Juni müssen Internetnutzer davon ausgehen, dass ihre E-Mails unter Umständen überwacht werden. Auch der Einsatz von Software zum anonymen Surfen ist nur für eine Minderheit ein Thema. Gerade einmal 4 Prozent haben solche Programme installiert.
Statt sich zusätzliche Software zu besorgen und einzurichten, greifen Internetnutzer offenbar lieber zu einfacheren Tricks: 12 Prozent gaben an, zum Beispiel bei sozialen Netzwerken einen Phantasienamen anzugeben oder Angaben zu fälschen. Jeder zehnte hat außerdem eine separate E-Mailadresse, zum Beispiel für Spiele oder Preisausschreiben. Gegen staatliche Überwachung und Kriminelle helfen diese Maßnahmen allerdings kaum.
Die beiden wichtigsten Grundregeln für einen ans Internet angeschlossenen Computer sind in jedem Fall:
Quelle: spiegel-online